Grenzenloser Freiraum? (JK)
Freiraum, dein wahres Gesicht erscheint mir noch undeutlich, ist nur schemenhaft auszumachen, hin und wieder nehme ich deine Gegenwart gar nicht wahr.
Manchmal flüsterst du mir leise und verführerisch aus der Ferne etwas über den süßen Duft der Freiheit zu, weckst meine Sehnsucht nach Leichtigkeit. Manchmal schreist du mich an, forderst mich heraus. Manchmal schüchterst du mich ein, mit deiner scheinbar grenzenlosen Weite. Manchmal stimmt es mich traurig, wenn jemand behauptet es gäbe dich nicht mehr. Manchmal verbirgst du dich auch vor mir, ich suche verzweifelt und vergebens nach dir. Manchmal brauche ich dich nicht.
Ich versuche dein Wesen zu erfassen.
Deine Erscheinung wandelt sich in Abhängigkeit von Ort und Zeit, sie ist geprägt durch räumlich-physische und ideelle Grenzen. Du selbst bist gestaltlos. Eine selbstbestimmte, aktiv gestaltgebende Aneignung durch ein Individuum führt zu einer maximalen Ausdehnung dieser Grenzen, an diesem Ort, zu dieser Zeit. Dich einzunehmen heißt gleichzeitig auch deine Grenzen kennenzulernen.
Ich mache mich auf die Suche nach deinen Grenzen. Du bist nicht grenzenlos.
15/11/01 Jelena Kremer